Nicht nur wer sich mit afro-kubanischer bzw. südamerikanischer Musik beschäftigt, sondern auch, wer sich mit „grooviger“ Musik auseinandersetzt, sollte unbedingt einige grundlegende Rhythmen kennen. Eine solche essentielle rhythmische Figur ist die sogenannte „Clave“, von der es verschiedene Variationen gibt.
App: „the Clave“
Der Ausdruck „Clave“ wird nicht nur als Bezeichnung für die beiden Klanghölzer verwendet, sondern auch für bestimmte Rhythmen, die immer aus fünf Schlägen bestehen und wichtige „Energiepunkte“ im rhythmischen Geschehen markieren.
Bei der Applikation (= App) „the Clave“ von Andrew Milloy kann man zwischen vier verschiedenen Clave-Figuren (Son, Rumba, Afro, Bossa) wählen und einstellen, ob die Clave in der 3/2-Version (= 3 Schläge im ersten Takt, 2 Schläge im zweiten Takt) oder als 2/3-Version gespielt werden soll. Das Tempo kann von 40 bis 240 BPM (= Beats Per Minute) variieren und damit läßt sich wunderbar arbeiten. Die App „the Clave“ ist ein praktisches Hilfsmittel zum Üben und kostet nichts, was ebenfalls erfreulich ist.
Wie wesentlich die rhythmischen Punkte sind, welche die „Clave“ markiert und wie häufig diese Figuren auch von ganz anderen Instrumenten – z.B. in Rock- und Popsongs oder bei Technomusik – gespielt werden, bemerkt man tatsächlich erst, wenn man eine Weile damit gearbeitet hat. Die Clave-Akzente finden sich auch bei Kombinationen von Bassdrum und Snare am Drumset, was immer gut klingt.
Graphik: 2/3 Rumba-Clave
Wer vielleicht irgendwann mal meine Komposition „Für Dich“ (Marimba-Solo) spielen will, was ja auch von zwei Spielern als Duo aufgeführt werden kann, sollte es dann auf jeden Fall mit der 2/3 Rumba-Clave üben. Das ist wirklich der Härtetest für das groovige Stück und wenn man die Clave dazu hört, phrasiert man die zu spielenden Figuren anders.
Zu diesem Thema passt auch die wirklich gute Frage von Jojo Mayer, die er auf seiner DVD „Secret Weapons For The Modern Drummer“ formuliert: „How fast can you hear?“. Man kann tatsächlich nur so schnell spielen, wie man „bewusst“ hören (= wahrnehmen) kann. Rhythmustraining mit den Clave-Figuren bildet dafür eine solide Basis.
Graphik: 2/3 Clave im 7 8tel-Takt
Eine weitere Variante wäre eine Clave-Figur im 7 8tel-Takt (siehe Graphik), die sich leicht von der Son-Clave ableiten lässt. Das wäre eine sehr schöne Ergänzung für die praktische App von Andrew Milloy und interessant, um die rhythmischen Möglichkeiten dieser Taktart ausloten zu können. Die Clave-Figur in der Abbildung habe ich so notiert, dass drei verschiedene Strukturen im 7 8tel-Takt (2-2-3, 3-2-2, 2-3-2) funktionieren.
Dieser Artikel wurde zuerst auf www.manfred-menke.de veröffentlicht.
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