Bevor ich mir erstmalig „bittere Aprikosenkerne“ kaufte und anfing sie zu knabbern, habe ich im Internet wirklich sehr viel darüber gelesen. Weil es zu diesem Thema einfach „zu viele gegensätzliche Meinungen“ zu lesen gab, machte mich gerade das sowohl stutzig als auch neugierig. Vor allem, weil es sich um so etwas Banales wie die Kerne einer Frucht handelt. Tja, und eine Aprikose ist ein ganz und gar natürliches Produkt, welches ausgesprochen gut schmeckt.
Nachdem ich zwei Wochen lang jeden Tag ungefähr 30 – 40 Aprikosenkerne gegessen hatte, ging ich wegen einer Vorsorgeuntersuchung zum Arzt und meine Blutwerte waren in Ordnung. Sie hätten nicht besser sein können. Aus meiner Erfahrung kann ich nicht bestätigen, dass die besonders in den Aprikosenkernen sehr konzentriert enthaltene Substanz, die auch als „Vitamin B 17“ oder Amygdalin bekannt ist, eine negative oder gar giftige Auswirkung hätte – im Gegenteil!
Foto: Halbierte Aprikose, bittere Aprikosenkerne und getrocknete Aprikosen
Der bitter schmeckende Stoff ist wasserlöslich, wird beim Zerkauen der Kerne direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen und in den ersten Tagen fühlte es sich so an, als ob der Körper durch diese neue Nahrungseinheit etwas bekommen würde, was ihm richtig gut tut. Auch der bittere Geschmack der Aprikosenkerne war (und ist) für mich kein Hindernis, sie zu knabbern.
Regelmäßig Obst zu essen ist gesund, da wird wohl kaum jemand widersprechen. Und dieser Stoff – der z.B. auch in den Kernen von Äpfeln anzutreffen ist, die ich am liebsten immer ganz mit ihrem Kerngehäuse verzehre – hat eine wirklich erstaunliche Geschichte hinter sich.
Die „Geschichte des Vitamin B 17 und seiner Unterdrückung“ wird eindrucksvoll im Buch „Eine Welt ohne Krebs“ von G. Edward Griffin geschildert. Etwas kompakter und vielleicht besser als Einführung in diese Thematik ist: „KREBS – Stahl, Strahl, Chemo & Co: Vom langen Ende eines Schauermärchens“ von Phillip Day.
Wirklich interessant ist, dass sich diese biochemisch stabile und unbedenkliche Substanz auch in sehr vielen anderen Pflanzen wie z.B. in Erdbeeren, Hirse, Rote Beete, Spinat, Cashewnüssen, Erbsen, usw. finden läßt. Nur nicht in einer so hohen Konzentration wie dies in den Kernen der bitteren Aprikosen der Fall ist. Es ist also ein in der Natur ganz selbstverständlich vorkommender Stoff.
Wie alle anderen Lebensmittel können sicherlich auch Aprikosenkerne Allergien auslösen. Ob eine allergische Reaktion vorliegt, kann jeder vermutlich direkt beim Knabbern von ein bis zwei Kernen selbst ausprobieren. Es gibt wohl einige Menschen, die einen gestörten Cyanid-Stoffwechsel haben. Möglicherweise kann diesen schwindelig oder übel werden bis hin zum Erbrechen. Wer dazu gehört, wie z.B. mein Bruder, dem tatsächlich schwindelig wurde, nachdem er nur wenige Kerne probiert hatte, darf diese Kerne natürlich nicht essen!
Homepage über „bittere Aprikosenkerne“ und ihre Inhaltsstoffe
Während ich diesen Artikel schrieb, habe ich nebenbei – im Zeitraum von etwa einer Stunde – um die 40 bittere Aprikosenkerne mit einigen getrockneten Aprikosen verzehrt (ein leckerer Snack!) und reichlich Wasser dazu getrunken.
Wenn dieses „Vitamin B 17“ so gefährlich wäre, wie manche Experten behaupten, hätte mir also eigentlich ziemlich übel werden können oder sogar müssen. Möglicherweise hätte ich daran sterben können, da ich deutlich mehr als „zwei Kerne pro Tag“ gegessen hatte. Ein Warnhinweis* ist nach meiner Ansicht zwar ein bißchen übertrieben, hat aber durchaus seine Berechtigung. Außerdem sollte jede(r) Konsument beim erstmaligen Probieren einer bisher unbekannten Nahrungseinheit grundsätzlich vorsichtig sein.
Mir haben die bitteren Aprikosenkerne nicht geschadet und jetzt bin ich satt!
* Beim Kauf von bitteren Aprikosenkernen muss auf dem Etikett deutlich sichtbar ein Warnhinweis angebracht sein. Dieser Hinweis ist die behördliche Voraussetzung und Genehmigung um diese Ware zu verkaufen. Warnhinweis: Enthält Cyanid, Verzehrsempfehlung: 1-2 Kerne pro Tag.
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