Einfach gesagt, ist der „CW-Wert“ ein Maß für den Strömungswiderstand eines Körpers. Der diesbezügliche Wert des derzeitigen Bundespräsidenten müsste demnach gut sein, da er zwar eine etwas holprige, aber schließlich doch sehr „glatte“ politische Karriere hingelegt hat. Was nichts darüber aussagt, ob das auch mit Prädikaten wie z.B. bedeutend, richtungsweisend, wertschöpfend oder wertvoll in Verbindung gebracht werden kann.
„Von seiner bisher einzigen Grundsatz-Rede, der Rede zum Tag der Deutschen Einheit, blieb lediglich der allzu pauschale Satz in Erinnerung, dass der Islam auch zu Deutschland gehöre. Doch die Bundesrepublik ist weder ein Religions-Staat, noch ist der Bundespräsident ein geistliches Oberhaupt. Religion ist in unserem Land in erster Linie Privatsache. Wer zu Deutschland gehört, entscheidet sich nicht durch das Bekenntnis zu irgendeiner Religion, sondern durch die Akzeptanz der fundamentalen Prinzipien unserer staatlichen Ordnung: der Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Demokratie. Hierüber hätte der Bundespräsident weitaus eher sprechen sollen, als sich in religiösen Fragen zu verlieren.“
Zitat aus Leserkommentar von Oliver Passarge (Tagesspiegel, 29. April 2011)
In der Überschrift zum Leserkommentar von Oliver Passarge (Tagesspiegel, 29. April 2011) steht die Frage „Wo ist Wulff?“. Die Frage, wie wertvoll der Beitrag von „CW“ in seiner Funktion als deutscher Bundespräsident ist und was er dabei als hochbezahlter Staatsmann tatsächlich für einen „Wert“ hat, hat schon ihre Berechtigung. Auch deshalb, weil ein amtierender Politiker durchaus Schaden für oder in seinem Land anrichten kann.
„Nein, Christian Wulff ist weder ein Mann mit besonderer persönlicher Autorität noch verfügt er über die für einen Bundespräsidenten so wichtige Macht des Wortes. Das Staatsmännische, die geistig-intellektuelle Ausstrahlung eines Richard von Weizsäcker, der mit seiner eindrucksvollen Rede zum 8. Mai 1945 und später mit seiner Kritik an der Machtbesessenheit und Machtvergessenheit der Politiker und Parteien Zeichen setzte, geht ihm ebenso ab wie die bajuwarisch-barocke Direktheit eines Roman Herzog, der mit der Autorität des brillanten Juristen und ehemaligen Verfassungsgerichts-Präsidenten im Rücken den Deutschen einen Ruck verordnen konnte.“
Zitat aus Leserkommentar von Oliver Passarge (Tagesspiegel, 29. April 2011)
Allerdings ist kaum überraschend, dass es mit ihm so farblos und ohne besondere Wortgewalt wie zuvor in seiner politischen Laufbahn weitergeht. Hat jemand etwas Anderes von „CW“ erwartet, der ja einfach nur die durch den vorigen und ersten zurückgetretenen Bundespräsidenten entstandene Lücke als Karrieresprung für sich genutzt hat.
Endstation: Bundespräsident.
Klar, schon „irgendwie nett“, ansonsten aber „ohne bedeutendes Etikett“.
Kommentar schreiben!