Lachen hat etwas Befreiendes und zusammen zu lachen ist eine Wohltat mit beinahe medizinischer Wirkung, weshalb sich Clubs und Kurse in „Lachyoga“ weltweiter Beliebtheit erfreuen. Madan Kataria, ein praktischer Arzt aus Mumbai und Begründer des Lachyoga, der auch den Weltlachtag ins Leben gerufen hat, sagt: „Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind – wir sind glücklich, weil wir lachen!“
Um die befreiende Kraft des Lachens geht es auch in „Der Name der Rose“, dem ersten Roman von Umberto Eco. In der Kriminalgeschichte, die im Mittelalter gegen Ende November des Jahres 1327 spielt, führt die Spur der Verbrechen in die als Labyrinth angelegte Klosterbibliothek zum blinden Bibliothekar Jorge von Burgos.
Der greise Mönch hütet dort einen besonderen Schatz, nämlich ein Exemplar des verlorengegangenen „Zweiten Buches der Poetik“ des Aristoteles, in dem die Komödie behandelt wird (nach der Tragödie im ersten). Über sein Motiv sagt Jorge von Burgos: „Lachen tötet die Furcht. Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben.“ Wer den Teufel nicht mehr fürchte, brauche keinen Gott mehr: „Dann können wir auch über Gott lachen.“
Tja, warum auch nicht.
Wer den Anspruch hat, die ganze Welt mit all ihren Ungereimtheiten und nicht immer angenehmen Überraschungen „geschaffen“ zu haben, über den sollte man möglicherweise gerne auch mal lachen und „ihn“ – wieso eigentlich IHN? – vielleicht auch nicht ganz so „ernst“ nehmen.
„Il nome della rosa“, der erste Roman von Umberto Eco, erschien 1980 und wurde ein Welterfolg. Die deutsche Übersetzung „Der Name der Rose“ folgte 1982 und 1986 wurde die spannende Geschichte mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt.
In der düsteren Geschichte von Umberto Eco wird zwar eher weniger gelacht, aber die Botschaft ist eindeutig: Lachen befreit und über etwas zu lachen ist ein spontaner Ausdruck von Freude. Und das ist doch das, worum es geht.
„Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“ sagt ein Sprichwort und deshalb ist der von Madan Kataria initiierte Weltlachtag auch gedacht als eine Feier, die den Weltfrieden verkörpern soll und das Ziel hat, durch das Lachen ein globales Bewusstsein der Brüderlichkeit und der Freundschaft zu erreichen.
Lachen ist gesund und wenn es mehr Gründe zum Lachen gäbe, wäre die Welt ja tatsächlich etwas freudvoller. Bestimmt ist sie nicht ganz so fürchterlich, wie sie von manchen Zeitgenossen gerne dargestellt wird. Wer „schwarzmalen“ will, kann das natürlich tun, indem er/sie einfach alle anderen Farben weglässt. Das Bild, was daraus entsteht, wird zwar kaum der Wirklichkeit entsprechen, aber schließlich sind wir ja selbst diejenigen, die sich ausmalen, wie etwas funktionieren könnte oder sollte und daraus ergibt sich dann ein Grund zur Freude oder nicht.
Das Leben ist gar nicht so kompliziert. Kaum macht man es richtig, schon klappt’s!
Wenn es doch mal nicht so richtig klappt, hilft eine gesunde Portion Humor schneller darüber hinweg und man versucht es einfach nochmal auf eine andere Weise, bis man ein gutes Ergebnis bekommt. Insofern lohnt es sich immer wieder, die Welt aktiv so mitzugestalten, das es allgemein mehr Anlass zum Lachen und zur Freude gibt.
Kommentar schreiben!