Die Maßeinheit für „die Länge eines Jahres“ ist die Umlaufbahn unseres Planeten Erde um die Sonne, die 365 Tage (plus ca. 6 Stunden, weshalb alle 4 Jahre ein „Schaltjahr“ mit einem 29. Februar eingelegt wird) dauert und sich in vier Quartale – die Jahreszeiten – gliedert. Nach astronomischer Definition beginnt der Frühling am 19., 20. oder 21. März und der Herbst am 22., 23. oder 24. September mit der „Tag- und Nachtgleiche“ (= „Äquinoktium“). Sommeranfang ist am 20., 21. oder 22. Juni und Winteranfang ist am 21. oder 22. Dezember bei der jeweiligen „Sonnenwende“.
Astronomische Wendepunkte – Tagundnachtgleiche und Sonnenwende – waren bereits in früheren Kulturen (z.B. bei den „Kelten“) ein Anlaß für Festlichkeiten und sind Vorbild für den Zeitpunkt christlicher Feste wie Ostern und Weihnachten, die nahe bei diesen besonderen Momenten stattfinden.
Jede Kultur und jeder Mensch kennt „besondere Momente“, die ein Grund zum Feiern sind.
An welchem der 365 Tage eines Jahres (Geburtstag, Schulanfang, das erste Mal verliebt, spontane Einsichten und Begegnungen, Hochzeitstag, …) es einen ganz „besonderen Moment“ gab – an den man sich meistens ebenso gerne wie lange zurückerinnert – oder geben wird, hängt vom Erleben und der Wahrnehmung des jeweiligen Betrachters oder Beobachters ab und kann … muss aber nicht unbedingt … etwas mit einem äußeren Ereignis oder einer Situation zu tun haben.
Als ich am 7. März 2015 nach dem Einkauf zurück von Vechta nach Dinklage fuhr, hatte ich in Fahrtrichtung ein ganz „besonders“ herrliches Panorama vor Augen. Da ich keine Kamera dabei hatte, überlegte ich die ganze Zeit, wie dieses farbige Schauspiel wohl beim Ankommen in Dinklage aussehen würde. Denn der Verlauf der Landstraße ändert mehrfach die Himmelsrichtung und auch die interessantesten Wolkengebilde können sich manchmal sehr schnell auflösen.
Farbiger Abendhimmel @ 7. März 2015
Wie dieses unbearbeitete und sehr farbige Foto belegt, wurde ich nicht enttäuscht. Seit 2007 habe ich eine Menge solcher Fotos gemacht, immer vom selben Standpunkt aus am westlichen Rand von Dinklage, und die Vielfalt der Motive ist wirklich verblüffend.
Als Musiker – und erst recht als „Komponist“ – beschäftige ich mich ebenfalls mit Motiven und ihren Variationsmöglichkeiten. Denn auch „eine musikalische Komposition wird erst dann besonders“ abwechslungsreich, lebendig und vielschichtig wenn es mit geschmackvoll-differenzierten Ausformulierungen, Verzierungen und kleineren bis größeren Veränderungen in der Dynamik, Harmonik oder Rhythmik aufwarten kann.
! Gibt es einen „Sinn für das Besondere“ ?
„Vielseitigkeit, Experimentierfreude, gesunde Neugierde und den Sinn für das Besondere zeichnen den Musiker Manfred Menke aus. Neben der Musik begeistert den kreativen Kopf die deutsche Sprache. Seine mehr als 100 Werke in Gedichten und Kurztexten befassen sich mit der Mehrdeutigkeit des Wortes und tragen die Gedanken des Querdenkers nach Außen.“
Zitat aus OV-Artikel: „Menkes Sinn für das Besondere“ (Januar 2012)
Was am Himmel oder auch im ganz normalen Alltag geschieht, ist an Variationsreichtum kaum zu überbieten und „besondere Momente“ gibt es dabei oft genug ganz überraschend zu erleben. Es gehört allerdings auch Offenheit dazu und manchmal muss man „besonders aufmerksam“ sein, um die Schönheit, die in einem bestimmten Moment steckt, richtig einschätzen zu können.
Fotos vom „Abendhimmel @ Dinklage“ (seit 2007)
Abendhimmel @ 7. Juli 2014
Abendhimmel @ 24. August 2014
Ebenso wie das Wetter mit dem freien Spiel der Wolken bei unterschiedlichem Licht ganz natürlich und abwechslungsreich immer wieder eine erstaunliche Dynamik zeigt, kann jedes Individuum – nicht nur Musiker – improvisieren und dadurch „besondere Momente“ entstehen lassen.
Die Möglichkeit der Improvisation bedeutet Freiheit und bietet Handlungsspielraum.
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