Die vor fünf Jahren von Wolfgang Schäuble erfundene „Deutsche Islamkonferenz“ ist etwas, das längst nervt, kaum einen Nutzen hat und allmählich nur noch eines zu sein scheint: Zeitverschwendung. Weil viel zu viele Leute sich ohne sichtbares Ergebnis mit dieser Thematik beschäftigen, scheint vernünftiger als alles andere zu sein, wenn die Konferenz einfach abgeschafft wird, damit das überflüssige Rumgeiere aufhört.
„Ein unwilliger Innenminister, Islamvertreter, die nicht beanspruchen können, die Muslime in Deutschland zu repräsentieren, und eine Debatte, die dem Rahmen längst entwachsen ist. Es ist an der Zeit, die Islamkonferenz abzuschaffen.
Zitat: Aus Artikel „Schafft sie ab!“ vom 30.03.2011 beim Tagesspiegel
Für meine Begriffe müsste sogar die Bezeichnung „Islam“ nicht unbedingt übersetzt werden, da es mir bereits genügt, es anders zu schreiben: „ist lahm“. Diese andere Schreibweise ist gar nicht beleidigend gemeint, sie postuliert lediglich eine Defintion, die den „Islam“ für die westliche Welt ohne Zurückhaltung sehr direkt als völlig uninteressant einstuft, denn die Sache bietet keinen erkennbaren Nutz- oder Mehrwert für unsere Gesellschaft. Sie gleicht eher einem überholten Artikel, vergleichbar mit einem „Ladenhüter“, der im Supermarktregal liegenbleibt, weil ihn niemand haben will.
Buch des deutsch-ägyptischen Politikwissenschaftlers Hamed Abdel-Samad mit provozierenden Titel.
Eine bemerkenswerte Prognose von einem Autor, der aus Ägypten stammt und viele Gründe zu nennen weiß, warum er für sein zweites Buch diesen Titel ausgewählt hat.
Wir haben in unserer Geschichte mit der seit Jahrhunderten hier vorhandenen Religion viel durchgemacht. Was soll uns eine weitere monotheistische „Religion“ bringen, die aus fast derselben „Region“ stammt wie die beiden anderen und die – auch im Verhältnis zu der Aufmerksamkeit, die sie in den Medien bekommt – wenig Interessantes bietet.
Naja, für weibliche Mitglieder vielleicht das umstrittene Kopftuch und dann „noch einen Gott, dem die ganze Welt gehört, weil er sie ja schließlich geschaffen haben soll“. Für meine Erlebniswelt trifft dies allerdings nicht zu, denn die gestalte ich ganz allein und treffe alle Entscheidungen selbst!
Deutschland, ein Volk von ungefähr 80 Millionen Menschen, in dem es eine Personengruppe gibt, die etwa 4 Millionen Menschen umfasst, befasst sich zuviel mit diesem Thema. Zumal es sich ganz und gar nicht um eine homogene Gemeinschaft mit denselben Interessen und derselben religiösen Ausrichtung handelt, obwohl manche Vertreter das gerne so darstellen.
Nur etwa die Häfte von ihnen soll die deutsche Staatsbürgerschaft haben, die andere Hälfte von ihnen lebt also gegenwärtig zwar in Deutschland, hat aber nach wie vor die Staatsbürgerschaft des Landes, mit dem sie sich offenbar nach wie vor mehr zu identifizieren scheinen. Da wir in einer Demokratie mit klar formulierten Regeln leben, würde diese Personengruppe bei einer Wahl folglich doch sehr deutlich unterhalb der „Fünf Prozent Hürde“ landen. Die nicht endenwollende Diskussion wirkt daher ziemlich aufgebläht.
Weniger als 5 % Prozent
Derzeit leben in Deutschland etwa 3,8 bis 4,3 Millionen Muslime, das sind zwischen 4,6 % und 5,2 % der Gesamtbevölkerung. Damit bildet der Islam in Deutschland die zahlenmäßig größte Konfession nach den beiden christlichen Glaubensgemeinschaften der Protestanten und Katholiken. Die Gruppe der Muslime ist jedoch sehr vielfältig.
Quelle: „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge“ (BAMF)
Eine erneute Debatte ist mehr oder weniger überflüssig, weil zumeist an der grundsätzlichen Sachlage vorbeigeredet wird und sie eben deshalb zu keinen brauchbaren Ergebnissen führen kann. Die Umgangsweise mit den Religionen wäre tatsächlich etwas einfacher, wenn nur endlich mal die vielzitierte Trennung von Staat und Religion konkreter in die Tat umgesetzt werden würde: „Religion ist Privatsache“ – und Schluß!
Jede(r) kann sein/ihr „privates Leben“ in diesem Land so leben, wie er/sie es möchte unter der Vorausetzung, dass die Gesellschaftsordnung mit ihren Gesetzen und der Verfassung inclusive der deutschen Sprache akzeptiert werden.
Im Heute-Journal am 6. Okt. 2010 interviewte Klaus Kleber den Vorsitzenden des Deutsch-Türkischen Forum in NRW, Bülent Arslan, und fragte: „Was hat der Islam zu unserem Wertekanon beizutragen?“. Eine konkrete Antwort kam von ihm nicht, da er ausser allgemeinen Selbstverständlichkeiten nichts zu erzählen hatte.
Ich denke, man muss klar unterscheiden zwischen „Region“ und „Religion“, das eine funktioniert nämlich auch sehr gut ohne das andere. Viele Menschen haben ohnehin immer weniger Interesse an einer religiösen Institution und sind aus dieser ausgetreten.
Das ist nun wirklich kein Wunder, sondern auch eine Reaktion auf Skandale und andere Ungereimtheiten. Denn wenn Religion aufgrund seltsamer Verhaltensregeln tragische Lebensumstände verursacht, wie etwa die Situation der vielen unehelichen Kinder von vermeintlich zölibatär lebenden Priestern, wenn eine Vielzahl mißbrauchter Schutzbefohlener durch katholische Geistliche traumatisiert werden, wenn unwesentliche und zudem umstrittene Nebensächlichkeiten wie „Kopftücher“ für endlose Diskussionen sorgen oder mancher verwirrte (meistens männliche) Vertreter eine absolute Macht beansprucht, kann man sie getrost vergessen und lebt stressfreier ohne sie.
Karikatur: Die „weibliche Europa“ – als blonde Wikingerfrau dargestellt – zeigt „einem Mann“ sehr konkret, was sie von ihm hält · Quelle: » www.pi-news.net «
Was eine ganz persönliche und private Entscheidung ist, die jedoch von vielen Menschen inzwischen so getroffen wird, weil der religiöse Zirkus immer verrückter daherkommt und sie sich nicht weiter von deutlich zu wenig geeigneten Vorbildern in ihr selbständiges Leben reinreden lassen.
Ebenso wie in der Gesellschaft spielt auch beim Thema Religion das Verhältnis von Männern und Frauen eine wesentliche Rolle.
Dass sich eine selbständig denkende Frau jedoch von einem Mann sehr klar abgrenzen kann, zeigt die nebenstehende Karikatur auf eine humorvolle und sehr tatkräftige Weise, wenn die „weibliche Europa“ – dargestellt als blonde, resolute Wikingerfrau – „einem Mann“ sehr konkret demonstriert, was sie von ihm und einem für sie uninteressanten Angebot hält. Das sollten Frauen viel häufiger tun: den Männern einen kräftigen Tritt in den Hintern verpassen, um sie von manch seltsamer Vorstellung oder fixen Idee zu befreien, was sehr konstruktiv und eine „nützliche pädagogische“ Tat sein kann, damit sie sich … weiterentwickeln können.
Bis heute ist die Trennung von Staat und Kirche in unserer Gesellschaft nicht konsequent vollzogen, weshalb der Steuerzahler einfordern muss, dass für eine größere Transparenz und mehr Klarheit gesorgt wird. Schließlich geht es neben Freiheit auch um Geld – Religion kostet den Steuerzahler (!) viel Geld – und hier muss man immer wieder zuerst sagen: „Religion ist Privatsache“ – und Schluss!
Ein Staatswesen hat nichts mit Glauben (!) zu tun und läßt sich ohne Religion sehr gut organisieren, vor „Gottlosigkeit“ muss man dabei keine Angst haben. Im Gegenteil, abschreckende Beispiele von „Staaten mit zuviel Religion“ gibt es genug. Selbstverständlich verdienen Minderheiten Respekt, allerdings sollte ihr Stellenwert in Gesellschaft und Medien auch das richtige Verhältnis haben. Deshalb ist es überfällig, diese Diskussion – „Ganz Deutschland ist eine permanente Islamkonferenz“ – einfach grundsätzlich zu beenden. Wir sollten unsere Zeit nicht länger mit einer unsinnigen Debatte verschwenden und uns stattdessen lieber um die Werte und Stärken unserer demokratischen Gesellschaft kümmern, die wir längst durch die Jahrhunderte – jenseits von Religion – entwickelt haben.
Die „religiöse“ Sichtweise und unbewiesene Behauptung oder Annahme, die Welt sei von (einem) Gott geschaffen worden, darf niemandem aufgezwungen werden. Wenn jemand diese Ansicht nicht teilt und damit nichts zu tun haben will, muss dies respektiert und geschützt werden. Beim Thema Religionsfreiheit wird manchmal beinahe vergessen, dass es eben auch die vollständige Freiheit von Religion bedeuten kann, weshalb der Gesetzgeber seine Bürger vor religiösen Übergriffen schützen muss.
In Deutschland sind wichtige Sachfragen zu lösen, bei denen es wohl hauptsächlich um die Lösung sozialer und sprachlicher Probleme von einigen Migranten geht und die sollten endlich bearbeitet werden. Eine „Islamkonferenz“, wo auch immer in der Welt sie stattfinden mag, kann kaum mehr herausfinden, als dass es innerhalb des Islam sehr viel aufzuarbeiten gibt, was allmählich auch hinlänglich bekannt ist.
Wer in Deutschland oder in Europa leben will, wird sich ganz einfach daran gewöhnen müssen, dass hier tatsächlich 1) viele Religionen friedlich nebeneinander koexistieren und heutzutage glücklicherweise 2) Religion in erster Linie Privatsache ist, sie also nicht mehr pauschal „von oben“ für alle gleich verordnet werden kann. Darüberhinaus darf keine Religion gegen geltendes Recht verstoßen.
Die Mitglieder oder Anhänger der monotheistischen Religionen können sich ja über ihre jeweils etwas andere Sache mit ihrem Gott unterhalten oder einen Dialog führen, wenn sie das gerne wollen. Der Gesetzgeber muss aber ganz eindeutig alle anderen Bürger, die damit nie etwas zu tun hatten oder aus guten Gründen nichts bzw. nichts mehr damit zu tun haben wollen, vor Übergriffen solcher Institutionen oder Vereinigungen schützen.
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