Das Wort „japanisch“ endet zwar mit „panisch“, aber die Japaner sind – aufgrund ihrer Geschichte und natürlich wegen der geographischen Lage – wirklich alles andere als das. Welches andere Land hätte nach einer so schrecklichen Erfahrung, wie den über Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben des zweiten Weltkrieges, ausgerechnet so stark auf die (friedliche) Nutzung von Atomkraft für die Stromversorgung gesetzt?!
Foto: Lotusblüte im Ueno-Park, Tokio
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Bedenklich ist diese spezielle Technologie in Japan umso mehr, weil gerade in dieser Region tektonische Platten aufeinandertreffen und darum Erdbeben in Japan fast schon an der Tagesordnung sind.
Japan ist ein „durchgeschütteltes“ Land!
Wahrscheinlich sind die Japaner angesichts der dreifachen Katastrophe vom 11. März 2011 mit Erdbeben, Tsunami und dem havarierten Atomkraftwerk von Fukushima aber eben deswegen erstaunlich gelassen geblieben, was großen Respekt (!) verdient. Was wäre bei einem derartigen Unglück wohl in einem anderen Land los gewesen, z.B. bei uns in Deutschland – nicht auszudenken …
Als Folge der Katastrophe will sich die japanische Regierung von der Atomkraft abwenden und zukünftig mehr auf erneuerbare Energien setzen. Darüberhinaus will Ministerpräsident Kaoto Kan sogar bis zum Ende der Atomkrise auf Gehalt verzichten und Tepco, die Betreiberfirma des Fukushima-AKW, plant die Gehälter der Manager drastisch zu kürzen.
Hier in Deutschland wird darüber debattiert, wie schnell der Ausstieg aus der Atomkraft realisiert werden kann. Eine weitere Entscheidungshilfe ist vielleicht eine neue für die Atomlobby unbequeme Studie, die zu dem Schluss kommt, dass Atomstrom sogar deutlich teurer wäre als Strom aus erneuerbaren Energiequellen, wenn die Betreiber der Atomkraftwerke diese tatsächlich auch versichern müssten.
„Um die Antwort vorwegzunehmen: Atomkraftwerke sind nicht versicherbar“, sagt Rosenbaum. Die Kosten seien so astronomisch, dass kein Versicherer sie je übernehmen würde.
Zitat: Aus Artikel „Forscher errechnen horrende Haftpflicht-Kosten für AKW“ (Spiegel Online, 11. Mai 2011)
Welch immense Kosten bei einem Unfall mit einem Atomkraftwerk entstehen, bekommt das „durchgeschüttelte“ Japan gerade zu spüren. Auch die nach wie vor ungelöste Frage der Lagerung des radioaktiven Mülls und die damit verbundenen haarsträubend hohen Folgekosten müssten ebenfalls in die Stromrechnung mit einbezogen werden.
Das inzwischen sehr bekannte Märchen vom billigen Atomstrom und dessen strahlende Folgen wird wohl noch an viele zukünftige Generationen weitererzählt werden müssen.
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