Aus welchem Grund sollte man die „IP-Adresse“ eines Besuchers, der einen Kommmentar zu einem Artikel hinterlassen möchte, überhaupt speichern? Etwa um bei irgendwelchen unangemessenen Kommenta(to)ren die Strafverfolgung zu erleichtern? Kommentare, die nichts Konstruktives zum Thema eines Artikels beitragen und sowieso nichts weiter als SPAM oder Werbung sind, werden ganz einfach nicht veröffentlicht, sondern umgehend gelöscht – was denn sonst.
Weltweit beliebte BLOG-Software: „WordPress“
Durch das Hinterlassen eines Kommentars zu einem BLOG-Artikel möchte der Besucher ja in gewisser Weise in Beziehung zum Autor treten. Und wenn der Autor diese Beziehung nicht eingehen will, wird er/sie die Äußerung eines Besuchers mit Sicherheit nicht genehmigen. Wenn der Kommentar jedoch zum Thema paßt und der Besucher außerdem zusätzlich eine (tatsächliche) Homepage angibt, macht es überhaupt keinen Sinn, dazu noch eine „IP-Adresse“ grundlos zu speichern.
Code-Schnipsel für die „functions.php“ des WordPress-Themes.
function wp_remove_commentsip( $comment_author_ip ) {
return '';
}
add_filter( 'pre_comment_user_ip', 'wp_remove_commentsip' );
Mit diesem Code-Schnipsel wird das Speichern der „IP-Adressen“ bei Kommentaren unterbunden.
Wer sich auf irgendeiner Homepage im Internet tummelt, hat kein Recht auf die Veröffentlichung (s)eines abgegebenen Kommentars. Es obliegt allein der Entscheidung des Betreibers der jeweiligen Internetpräsenz, ob ein hinterlassener Kommentar veröffentlicht wird oder nicht.
Aber jede(r) Kommentator(in) hat ein Recht auf einen gewissen Schutz der persönlichen Daten, weshalb das Einfügen eines entsprechenden Code-Schnipsels (siehe oben) in das WordPress-Theme, welcher das Abspeichern der „IP-Adresse“ unterbindet, durchaus sehr sinnvoll ist.
Entfernung der „IP-Adressen“ älterer Kommentare aus Datenbank.
UPDATE 'wp_comments' SET 'comment_author_IP' = '';
Mit obigem SQL-Befehl können auch alle „IP-Adressen“, die bei älteren Kommentaren gespeichert wurden, aus der Datenbank entfernt werden. Das Tabellenpräfix („wp“) muss durch das in der eigenen Datenbank verwendete Präfix ersetzt werden, damit das Löschen funktioniert. Auch der folgende Code-Schnipsel kann in die functions.php eingesetzt werden. Er setzt einfach alle IP-Adressen auf „localhost“, welche nicht mit anderen Geräten innerhalb eines Netzwerks kommuniziert.
Code-Schnipsel mit IP-Adresse für „localhost“ (127.0.0.1).
function wp_remove_commentsip( $comment_author_ip ) {
return '127.0.0.1';
}
add_filter( 'pre_comment_user_ip', 'wp_remove_commentsip' );
Alternativ die IP-Adresse von „localhost“ einzusetzen ist auch eine interessante Idee.
Den Besuchern Informationen zum „Datenschutz“ der Homepage zu geben und alle hinterlassenen Kommentare ohne „IP-Adressen“ zu speichern ist grundsätzlich eine gute Idee. Erst recht, wenn sich das mit wenig Aufwand und einem kurzen Code-Schnipsel erledigen läßt.
Im direkten Vergleich mit der Tatsache, dass weltweit endlos viele Leute eine gigantische Menge ihrer privaten „Daten mehr oder weniger (un)freiwillig an Facebook“ (Artikel bei „Zeit“ oder „Golem“) abgeben und man schon fast von „Europa als Softwarekolonie“ – wie in der ARD-Dokumentation: „Das Microsoft-Dilemma“ – sprechen könnte, weil die Verwaltung der meisten Städte, Länder sowie der Europäischen Union hauptsächlich mit dem Betriebssystem Windows arbeiten, sind die wenigen von einem BLOG gesammelten Daten eine eher harmlose bis vernachlässigbare Angelegenheit.
Trotzdem: „Datenschutz“ ist eine wichtige Sache.
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