Vermutlich stellt sich jede(r) mal die Frage: „Was ist Glück?“.
Manche sind zufrieden mit ihrem Leben und haben diese Frage vielleicht nie oder erst gegen Ende ihres Lebens, wenn sie rückblickend „vergangene Abenteuer“ und wichtige Erlebnisse betrachten und bewerten – das ist sicher individuell verschieden.
„Glück hängt nicht von äusseren Dingen ab,
sondern von der Art, wie wir sie sehen.
Zitat: Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1828 – 1910)
Ich erinnere mich genau an eine bestimmte Situation (als ich etwa 17 oder 18 war) in der ich wirklich wissen wollte: „Warum passiert mir alles das, was mir passiert?“ – In gewisser Weise fühlte ich mich ausgeliefert, viele Dinge waren unkontrollierbar und nicht immer war alles, was sich da so ereignete, in erster Linie angenehm.
Foto: Leo N. Tolstoi (1908) auf einem Foto von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski
Nach dem Erlebnis vieler unterschiedlicher Momente, die ja längst vergangen (!) sind, verstehe ich allmählich etwas besser, dass die Bewertung gegebener Umstände viel mit der eigenen Sichtweise zu tun hat, wie es der russische Schriftsteller Leo N. Tolstoi in obigem Zitat sehr treffend ausdrückt.
Denn so manche unangenehme Erfahrung entpuppt sich im Nachhinein als wichtiger Entwicklungsschritt, also: keine Panik!
Angenehmes zu erleben ist selbstverständlich „angenehm“, aber etwas Unangenehmes muss nicht bloss einfach „unangenehm“ sein, sondern es ist vielleicht ein gegenwärtig notwendiger Lernprozess.
Junge Leute wollen wahrscheinlich immer die Welt verändern, sie auf irgendeine Art mit ihren Ideen bereichern und sich einbringen, was zunächst mal eine gute Absicht ist. Allerdings kann dies ein sehr schwieriges Unterfangen und nahezu unmöglich sein, weil die vielen anderen Zeitgenossen ja schließlich genau dasselbe beabsichtigen – möglicherweise aber in eine ganz andere Richtung gehen wollen.
Sich selbst kann man jedoch sehr gut verändern – oder entwickeln – und wer sein Dasein dabei nicht gerne isoliert verbringen will, sucht sich zumindest ein paar Gleichgesinnte, die sich in den meisten – sogar in „schrägen“ – Fällen wohl auch finden lassen.
„Geistiges Wachstum ist der einzige Grund
unseres irdischen Daseins.“
Zitat: Elisabeth Kübler-Ross (1926 – 2004)
Wie man es auch betrachtet: Das, was direkt vor der eigenen Nase geschieht, ist das, was direkt vor der eigenen Nase geschieht und was auch immer jemand da erlebt, muss wohl im weitesten Sinne irgendetwas mit eben gerade dieser Person zu tun haben.
Wenn dem nicht so sein sollte, wäre tatsächlich eine Menge von dem Zeugs, welches sich alltäglich oft sehr spontan ereignet, einigermaßen sinnlos und willkürlich. Ganz selbstverständlich drängt sich hier auch die Frage nach dem „Warum“ – und wer für diese ganzen Angelegenheiten verantwortlich ist – auf.
Eigentlich geht es nur darum, es richtig zu verstehen.
Quantität von Erfahrung ist, dass man was erlebt.
Qualität von Erfahrung ist, wie man es erlebt.
Die Freiheit liegt dabei in der Art, wie wir Dinge betrachten, mit ihnen umgehen und sie darüber hinaus – so wie sie in Erscheinung treten – auch grundsätzlich annehmen können.
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