Allein der Begriff zeigt die faszinierende Möglichkeit der deutschen Sprache. Er besteht aus vier einzelnen Worten, die hier zu einem einzigen langen Ausdruck zusammengesetzt worden sind, der präzise das beschreibt, worum es sich handelt.
Vorweg: Ich mag zwar den Geruch eines Tabakblattes, allerdings ich habe nie verstanden, warum der Tabak angezündet wird und dann auch noch inhaliert werden soll. Denn der Geruch von Tabak ist eigentlich angenehm würzig, wenn er aber verbrannt wird, entstehen dabei giftige Gase und zusätzlich qualmt und stinkt es entsetzlich.
Ausserdem gibt es ja wirklich kein einziges vernünftiges, positives oder stichhaltiges Argument „für“ das Rauchen. Rauchen kostet viel Geld, ist erwiesenermaßen ungesund und beeinträchtigt spürbar die Atmosphäre geschlossener Räume. Selbst bei einem Abstand mehrerer Meter von einem Raucher ist eine Belästigung durch Qualm nicht auszuschließen.
Im Grunde ist es eine seltsame (krankmachende) Angewohnheit, die von ihren Aktivisten – meistens wider besseren Wissens – hartnäckig weitergeführt wird. Im Gespräch mit Rauchern habe ich schon oft gehört: „Sei froh, dass Du nicht damit angefangen bist.“
Bin ich und sage meistens: „Ich habe keine Probleme mit dem Rauchen, ich kann jederzeit damit anfangen.“ Das ist natürlich ein Witz, denn aufzuhören ist tatsächlich gar nicht leicht, schließlich handelt es sich um eine der hartnäckigsten Gewohnheiten, die man haben kann und die schwer abzulegen ist.
Der „blaue Dunst“ in der EU
Jährlich 650.000 Tote und über 100 Milliarden Euro Kosten für die Behandlung von Krankheiten, die auf das Rauchen zurückzuführen sind – das ist die Bilanz für die Europäische Union.
Experten schätzen, dass für 25 Prozent der Todesfälle durch Krebs und 15 Prozent aller Todesfälle der Tabakkonsum verantwortlich ist. Etwa 13 Millionen Raucher leiden an schweren Krankheiten, jährlich sterben rund 100.000 Nichtraucher an den Folgen des Passiv-Rauchens.
Quelle: www.europa-digital.de
Rauchen ist Privatsache
Andererseits: wer „wirklich nicht mehr rauchen“ will, wird es in die Tat umsetzen. Eine Tätigkeit wie diese ist jedes Mal – exakt: das Rauchen jeder (!) einzelnen Zigarette – eine individuelle Entscheidung, es entweder zu tun oder eben nicht und damit eine rein persönliche Sache. Jede(r) kann „quarzen“ soviel er oder sie will, aber bitteschön ohne diejenigen zu belästigen, die den ungesunden Qualm nicht einatmen wollen.
Deshalb ist es erfreulich, dass es jetzt endlich – nach vielen Jahrzehnten des Zugequalmtwerdens – ein Nichtraucherschutzgesetz gibt. Niemand benötigt ein Gesetz z.B. für „gerade Gurken“, das ist politischer Schwachsinn, aber ein Gesetz, welches eine ganze Gesellschaft vor dem blauen Dunst schützt, ist eine vernünftige Idee.
Foto: Zigarettenzug durch ein Taschentuch geblasen
Wer – wie ich z.B. – mit häufiger auftretenden dichten Nebelwänden im häuslichen Wohnzimmer (hervorgerufen durch den rauchenden Vater) aufgewachsen ist, weiss aus einer sehr konkreten Erfahrung, dass es sinnvoll ist, möglichst viele öffentliche Räume von der belästigenden Normalität einer ungesunden Gewohnheit zu befreien.
Festzelte auf Oktoberfest
Seit dem 01. August 2010 gilt in Bayern das schärfste Nichtraucherschutzgesetz und viele mittlere und kleine Betriebe auf der Wiesn haben bereits seit Jahren alle Glimmstengel nach draussen verbannt, was der Stimmung in diesen Zelten keineswegs schadet!
Es ist sehr zu begrüßen, wenn die Jahrzehnte, in denen das Rauchen richtig schwer in Mode war, nun tatsächlich allmählich der Vergangenheit angehören. Und ein sinnvolles Gesetz wie das Nichtraucherschutzgesetz trägt ganz sicher dazu bei, den öffentlichen Raum so zu gestalten, dass ein krankmachender Faktor die rote Karte bekommt und des Platzes verwiesen wird – was letztendlich ein Gewinn für alle Beteiligten ist.
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