Fünf bequeme Sitzplätze und viel Raum, ein praktisches Fahrzeug auch für den Transport großer Musikinstrumente wie Marimba und anderes Schlagzeug. Nach 20 Jahren „Berlingo“ wollte ich aber mal wieder eine flottere und weniger seitenwindempfindliche Kiste fahren. Außerdem fahre ich insgesamt relativ wenig, weshalb ich schon länger daran dachte, meinen Diesel gegen einen Benziner zu tauschen. Parallel dazu überlegte ich mit Autogas zu fahren. Dank „Lupo Cars“ (Peter Blömer), der passend zu meinen Vorstellungen gerade einen Kombi mit Autogasanlage im Angebot hatte, war der Fahrzeugwechsel – ziemlich überraschend – in wenigen Tagen erledigt.
Im Dezember 2019
Seit Oktober fahre ich nun also mit „Autogas“ (LPG), was ja im Vergleich zu Benzin oder Diesel deutlich weniger kostet und auch die Umwelt weniger belastet. Das gebrauchte – für mich natürlich trotzdem komplett „neue“ – Fahrzeug war sozusagen ein „frühzeitiges“ Weihnachtsgeschenk. Ist eine schicke Karre und eben günstig im Verbrauch. Schont Umwelt und Geldbeutel.
„Platz ist in der kleinsten Hütte“
Kompakter Kombi mit ausreichend Platz z.B. für den Transport einer fünfoktavigen Marimba plus Vibraphon und zwei Passagiere · Foto: MM
Irgendwie paßt das neue Vehikel zu dem Umbruch, der sich seit einiger Zeit vollzieht. Man wird ja nicht nur älter, sondern manchmal wünscht man sich tatsächlich eine Veränderung, ganz besonders wenn sich Lebenseinstellungen unübersehbar geändert haben. Für mich ist dies daher auch das Ende eines auf eine bestimmte Weise geprägten Lebensabschnitts, was nun einen sichtbaren Ausdruck in diesem neuen Transportmittel gefunden hat.
Eigentlich wundere ich mich jetzt sogar darüber, dass ich nicht schon früher auf die Idee gekommen bin, mit Autogas (LPG) zu fahren. Aber so ist das wohl mit individuellen ebenso wie mit kollektiven Gewohnheiten. Man soll aber ja nicht nur älter, sondern nach Möglichkeit auch klüger (weiser) werden. Daher sollte die eine oder andere „liebgewonnene Angewohnheit“ von Zeit zu Zeit ruhig auch mal sehr kritisch betrachtet werden, um eine weitere positive Veränderung oder Entwicklung zu erzielen.
Wir modernen Industriemenschen leben in unserer selbst konstruierten, von der Natur entfremdeten Welt und die „Macht der Gewohnheit“ ist auch hierbei ungeheuer stark. Das Wort paßt in diesem Zusammenhang wirklich gut, denn ein „Ungeheuer“, Monstrum oder Ungetüm besteht im Prinzip doch aus nichts anderem als einem Haufen verdammt ungünstiger Gewohnheiten.
Spiegel: „CO2-Emissionen durch SUV steigen stärker als durch Luftfahrt und Schwerindustrie“ (17. Oktober 2019) · BR: „Klimaschutz: Wie groß ist der CO2-Anteil des Verkehrs?“ (16. September 2019)
200 Millionen „SUV“ soll es mittlerweile weltweit geben. „CO2“-Spitzenreiter in Deutschland: die Stromerzeugung.
Die seltsamsten „Ungetüme“ der letzten Zeit sind – „imho“ – die sogenannten „SUV“ (Sport Utility Vehicle), die irgendwie immer größer werden und Panzern gleichen. Was sollen solche völlig überdimensionierten „Pseudogeländewagen“ in Städten? Zu diesen Monsterkarren fällt mir nur der Witz ein, warum die Dinosaurier ausgestorben sind: „Zuviel Panzer, zu wenig Gehirn“.
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