Einzelhaft

Geh Dichte © Manfred Menke · 05. Januar 1996 / 2011

Wir sind „einsame“ Menschen und jede(r) ist „allein“.

Jede(r) ist eine Möglichkeit, die es gibt und interessanterweise kann man sich trotzdem sogar noch „unmöglich“ benehmen. Jedenfalls werden bestimmte Verhaltensweisen im allgemeinen Sprachgebrauch so bezeichnet.

Manche Menschen fühlen sich „einsam“ und „allein“, was meistens das Ergebnis der eigenen Handlungen ist. Denn wenn sich jemand immer „unmöglich“ benimmt, kommt sowas dabei heraus. Insofern gibt es eigentlich auch keine „schwierig gewordenen Alten“, sondern nur „altgewordene Schwierige“. Ein kluger Satz, der von einem erfahrenen Gerontologen stammt.

Sobald eine weibliche Eizelle mit einer männlichen Samenzelle verschmilzt, fängt ein neues Leben an. Das Wort „einsame“ ist hochspannend, weil es mit nur sieben Buchstaben alles ausdrückt. Zwischen „ei“ und „same“ befindet sich der Buchstabe „n“, den man als „natürliche Möglichkeiten“ bezeichnen könnte. In Formeln steht das „n“ als Platzhalter für die „natürlichen Zahlen“ (1, 2, 3, …), zu denen oft auch die Null gerechnet wird.

Das passt hier aber nicht, denn niemand ist eine Null.

Ob sich allerdings jemand „allein“ im Sinne von: „getrennt und isoliert von allem“ fühlt oder ob sich jemand „allein“ im Sinne von: „verbunden und eins mit allem“ fühlt, kann sehr unterschiedlich sein und hat mit Offenheit zu tun.

Das ist weder objektiv noch subjektiv, sondern ein Prädikat.

Wir sind „ei-n-same“ Menschen und jede(r) ist „all-ein“!