Mannomann, das ist lange her, als ich an einem 14-Zoll Monitor saß und an einer 28 Seiten langen Partitur arbeitete. Es war in den 1990er Jahren am Atari 1040 ST mit einem 640 x 400 Pixel (!) großen und aus heutiger Sicht eher ziemlich „kleinen“ Monitor, mit dem ich Musikdemos produziert und Stücke für Mallet-Ensemble komponiert habe.
Atari 1040 ST
Das längste Stück – das mit der 28 Seiten langen Partitur – hat eine Dauer von etwa 11 Minuten und ist komplex, groovig und minimalistisch zugleich. Obendrein hat es den vielleicht etwas kuriosen, aber doch zutreffenden Titel bekommen: „Entschuldigen Sie, können Sie mir vielleicht sagen, wer ich bin?“.
Eine gute Beschreibung des Zustandes, in dem ich mich beim Komponieren befand. Musikalisch betrachtet ist es eine ebenso heiter beschwingte wie vielschichtige und zeitweise skurril anmutende Reise eines Individuums auf dem turbulenten Weg zu sich selbst. Das Stück entstand im Frühjahr 1996 und etwa drei Monate lang war ich völlig durch den Wind, aber die Arbeit hat sich gelohnt – dass ich dabei nicht „verrückt“ geblieben bin …
Verglichen mit früher ist die Arbeit an einem heutigen Monitor unglaublich komfortabel: ein moderner Bildschirm mit 1920 x 1200 Pixeln hat die neunfache Fläche meines damaligen Atari-Monitors, der SM 124 mit 640 x 400 Pixeln.
Zum Vergleich: kleinste Fläche 640 x 400 Pixel, zweite 800 x 600 Pixel, dritte 1024 x 768 Pixel,
vierte 1440 x 900 Pixel, die fünfte: 23-Zoll-Monitor mit 1920 x 1200 Pixeln.
Ein 23-Zoll Bildschirm ist größer als ein DIN-A3-Blatt. Außerdem gibt es Millionen von Farben und die Auflösung ist im Vergleich zu damals einfach nur phantastisch. Man hat zwei komplette DIN-A4-Seiten in Originalgröße nebeneinander und kann wirklich bequem daran arbeiten – wenn das nicht zum „verrückt“ werden ist!
Inzwischen habe ich die Partitur von „ESKSMVSWIB“ mit Sibelius gesetzt und werde es bestimmt irgendwann veröffentlichen – sobald ich weiß, wer ich bin …
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