Ob und woran jemand glaubt oder nicht und was er/sie für die richtige Sichtweise hält, ist grundsätzlich eine ganz persönliche Entscheidung. Nicht mehr und nicht weniger!
Auch wenn die meisten Individuen gerne in einer Gemeinschaft zusammen leben, ergeben sich dabei Konflikte zwischen verschiedenen Interessen. Das ist unvermeidlich. Sogar das Wort „Gemeinschaft“ beginnt mit „gemein“ und endet mit „schaft“. Es ist also etwas, das man prinzipiell nur „gemeinsam schaffen“ kann.
Das hat alles erstmal nichts mit Religion zu tun – es ist etwas Soziales, Menschliches.
Um etwas gemeinsam zu schaffen, muss man sich „zusammensetzen“ und logischerweise führt dies mitunter zu einer „Auseinandersetzung“, was aber durchaus konstruktiv sein kann. Und hier muss klar sein, auf welcher Basis unsere Gesellschaft steht.
„Um das Problem zu lösen, sollte man endlich zu einem laizistischen Verständnis des Staates übergehen und die Religion zur Privatsache erklären. Dann erübrigt sich jede weitere Diskussion.“
Zitat aus Kommentar zum Artikel „Unionspolitiker widersprechen Islam-Versteher Wulff“
(Veröffentlicht auf „Spiegel Online“ am 05. Oktober 2010)
Die Frage ist, wie gross die Freiheit bei der Wahl einer Religion überhaupt sein kann, wenn man in einer bestimmten Region geboren wurde und aufgewachsen ist. Denn jeder Einzelne erfährt ja durch das Elternhaus und die Gesellschaft vieles, was seinen persönlichen Lebensweg beeinflusst und prägt. Was wir hinter uns haben ist eine Geschichte, aus der sich sehr viel Freiheit für die heutigen Bürger ergeben hat und das ist gut so. Trotzdem muss man immer wieder schauen, wohin die Entwicklung geht.
In der Präambel des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland heisst es:
„Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, …“
Das wirft einige Fragen auf: Warum steht das überhaupt da? Was für ein „Gott“ ist das? Was ist mit denen, für die diese „Autorität“ keine Bedeutung hat … und niemals hatte? Was ist mit anderen (gottlosen) Richtungen, die hier beheimatet sind und ganz unabhängig von einem „Gott“ ihr Leben gestalten? Was ist mit dem Freigeist, der zu 100 Prozent die Verantwortung für die eigenen Handlungen übernimmt, ohne sie in die Hände einer externen und möglicherweise unberechenbaren Macht zu legen? Was … ?
Nebenbei bemerkt: „gottlos“ ist noch lange nicht unreligiös!
? Religionsfreiheit · Zwei Definitionen !
1) Die Freiheit (s)eine Religion ausüben zu können
2) Die Freiheit einer Region von Religion
Um auch denen gerecht zu werden, die in einer Region frei und selbstverantwortlich jenseits jeglicher Religion leben wollen, sollte sich eine moderne Region (= ein Land oder Staat) möglichst unabhängig von Religion organisieren. Eine moderne Gesellschaft sollte auf vernünftigen Regeln basieren und das geht auch ohne Religion.
? Demokratie · No Power To Nobody !
Demokratie bedeutet Freiheit und jede(r) sollte die freie Möglichkeit haben, sich für oder gegen eine Region oder Religion entscheiden zu können. Solange dies in verschiedenen Regionen und Religionen auf diesem netten, blauen Planeten nicht der Fall ist, kann man in der jeweiligen Region oder Religion nicht wirklich von Freiheit sprechen.
Wer sein Leben frei und vor allem selbständig gestalten will, wird sicher dorthin gehen, wo es Raum für diese Freiheit gibt und das wird vermutlich eher in einer Region der Fall sein, in der Religion in erster Linie Privatsache ist und nicht von oben verordnet wird.
? Ein Wunsch nach Glück !
Allen Menschen gemeinsam ist bestimmt der Wunsch Glück zu erfahren und Leid zu vermeiden, was keine religiöse Einstellung ist. Um das individuell auch verwirklichen zu können, ist die Freiheit in einer selbst bestimmten Region zu leben oder nicht und an einer selbst bestimmten Religion teilzunehmen oder nicht, eine wichtige Voraussetzung.
Es gibt ja nichts Schöneres als vollkommen freie, selbstständige und selbst bestimmte Menschen, deshalb ist aus dieser Sicht jeglicher Zwang generell abzulehnen.
Die Grundlage für diese „Re(li)gionsfreiheit“ ist, etwas anders ausgedrückt, bereits in einem altbekannten Sprichwort zu finden: „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Jede(r) ist frei und man muss niemanden zu etwas zwingen, was er/sie nicht will. Jede(r) wird schon freiwillig das tun oder lassen, was er/sie für angemessen und richtig hält – auch wenn man das selbst manchmal sogar als verrückt einstuft.
Wer dennoch unbedingt über Andere herrschen muss oder ihnen vorschreiben will, was sie zu tun und zu lassen haben, wird ganz sicher auch davon irgendwann das Resultat ernten.
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