Der radioaktiven Strahlung ist es völlig egal, ob sie ungesund oder lebensgefährlich für uns Lebewesen ist und dass ganze Regionen durch Radioaktivität unbewohnbar werden können, belegt die Katastrophe von Tschernobyl mit einer mittlerweile 4.300 km² umfassenden Sperrzone um das zerstörte Atomkraftwerk auf abschreckende Weise.
Das Gefahrensymbol für Radioaktivität in Schwarz-Gelb
Der japanischen Bevölkerung bleibt nur zu wünschen, dass nach dem schweren Erdbeben mit dem zerstörerischen Tsunami am 11. März 2011 die gegenwärtige dramatische Situation im Atomkraftwerk von Fukushima nicht in einer ähnlichen Katastrophe endet.
Es ist wohl ein seltsamer Zufall, dass das Warnzeichen vor radioaktiven Stoffen oder ionisierenden Strahlen nun ausgerechnet „schwarz-gelb“ ist und gerade die derzeitige „schwarz-gelbe“ Regierung in Deutschland für den Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomkraft steht. Der höchst unglaubwürdige Zick-Zack-Kurs dieser Regierung und die Gründe für das Moratorium (= Aussetzung der Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke für drei Monate) sind jedoch spätestens nach der Äußerung von Bundeswirtschaftsminister Brüderle vor dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) wohl nur noch als Wahlkampftaktik vor den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz einzustufen.
Aber ganz unabhängig von der fragwürdigen Motivation von „schwarz-gelb“ ist die Perspektive einer „strahlenden Zukunft durch Atomkraft“ – selbst ohne die aktuelle Notlage in Japan – grundsätzlich bedenklich, weshalb weltweit die Politik beginnen sollte darüber zu reden, wie schnell sich eine Zukunft jenseits der Radioaktivität realisieren läßt.
Explosion von Badger, Operation Upshot-Knothole (23 kt), 18. April 1953, 12:35 Uhr
Schließlich muss irgendwer damit anfangen aufzuhören und die technische Entwicklung in eine gesündere Zukunft voran bringen. Denn eines ist gewiss und sicherer als die Rente: Der radioaktive Müllberg hat „eine lange strahlende Zukunft“ vor sich und je mehr wir derartiges Material produzieren, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zukunft ohne uns stattfindet.
Es ist eine ziemlich ungesunde Tatsache, dass durch den weltweiten Betrieb von mehreren hundert Atomkraftwerken auf unserem Planeten bis heute zigtausende von Tonnen strahlender Müll erzeugt wurde, der die ihn gegenwärtig produzierenden Generationen für sehr lange Zeit überdauern wird, was im Zusammenhang mit dieser – insofern als unkontrollierbar zu bezeichnenden – Technologie nicht unerwähnt bleiben darf. Neben weiteren bekannten Gründen ist deshalb jedes Gerede vom „billigen Atomstrom“ leider nur eine gefährliche Verharmlosung.
Nicht nur die Gegend um Tschernobyl ist unbewohnbar. Wegen der vielen hundert weltweiten Atombombentests verschiedener Nationen gibt es weitere Regionen, die ebenfalls für Jahrtausende mit radioaktiver Strahlung verseucht sind.
Je früher die Anwendung dieser Technologie ein Ende findet, desto besser ist es für die Welt. Ernüchternd ist bei diesem Thema die einfache Tatsache, dass es wohl nirgendwo auf der Welt ein „Endlager“ geben wird, in dem eine sichere Lagerung des radioaktiv strahlenden Mülls über Jahrtausende garantiert werden kann.
Nochmal: Der tonnenweise produzierte radioaktive Müll hat tatsächlich „eine lange und strahlende Zukunft“ vor sich und wir haben umso weniger (von der Zukunft), je mehr wir weiterhin auf die lebensgefährdende Technologie der Kernkraftwerke setzen.
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