Immer wieder hat sich Helmut Schmidt mit dem Verhältnis von Religion und Politik beschäftigt. Seine wichtigsten Beiträge zu dieser hochaktuellen Frage hat er für das vorliegende Buch zusammengestellt und durch ein abschließendes Kapitel ergänzt. In jeder Zeile wird deutlich: Schmidt sorgt sich um die Gefährdung des Weltfriedens durch den um sich greifenden Missbrauch der Religion für politische Zwecke. Eindringlich appelliert er an die Führer der Weltreligionen, ihrer Verantwortung für den Frieden gerecht zu werden.
Seine wichtigsten Reden zu diesem Thema sind in dem vorliegenden Buch versammelt. Sie sind zum großen Teil unveröffentlicht und werden ergänzt durch ein abschließendes Kapitel, in dem er seine religionspolitische Haltung ausführlich begründet und nachdrücklich mehr Respekt und Toleranz zwischen den Weltreligionen einfordert.
Er sieht vor allem die drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam in der Verantwortung. In ihrem Ausschließlichkeitsdenken sieht er einen wesentlichen Grund für die gefährliche weltweite Radikalisierung.
Statt sich gegenseitig zu respektieren und nach den gemeinsamen Wurzeln zu fragen, erhebe jede der Weltreligionen Anspruch auf die eigene Wahrheit. Dass die Kirchenführer – Imame und Rabbis genauso wie Bischöfe und Pfarrer – sich ihrer Verantwortung entziehen, beschwört die Gefahr neuer Kriege und weltweiter Konflikte herauf. Helmut Schmidt greift damit ein hochaktuelles Thema auf, dem in Zeiten zunehmender Instrumentalisierung des Glaubens für machtpolitische Zwecke größte Relevanz zukommt.
Über den Autor
Helmut Schmidt wurde 1918 in Hamburg geboren. 1946 trat er in die SPD ein. Von 1969 bis 1974 war er Verteidigungs-, Wirtschafts- und Finanzminister, von 1974 bis 1982 Bundeskanzler. Seit 1983 ist er Mitherausgeber der ZEIT.
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