Nicht nur ein Politiker, auch die katholische Kirche verschleiert die Wahrheit ja gerne mal ein bißchen oder redet einigermaßen kompliziert und unverständlich um den heissen Brei herum, um irgendwann dann doch mal auf den Punkt kommen zu müssen.
Eigentlich hat es wenig Sinn, sich zu verbiegen oder unklar darüber auszudrücken, was man tun will (oder getan hat) und für richtig hält – wer andauernd rumeiert, macht sich unglaubwürdig. Folglich kann man sich besser gleich „nackt mit ehrlicher Haut“ hinstellen und seinen Ansichten den richtigen Ausdruck verleihen. Im Einzelfall könnten noch so viele Moralapostel, selbsternannte Religionshüter oder die eigenen Eltern Argumente dagegen gehabt haben, wieso man … äh, „Frau“ etwas lieber nicht getan hätte. Wer sich aber frei und „nackt“ präsentieren will, der … äh, in diesem Fall „die“ … tut es eben einfach.
Dabei ist Sila Sahin nicht die erste Türkin, die sich ausgezogen hat, um für den Playboy zu posieren. Allerdings ist sie die erste Türkin auf dem Titel der „Naturzeitschrift“ … äh, Naturzeitschrift passt vielleicht doch nicht so ganz, da ja häufig Silikon mit im Spiel ist.
Playboytitel (Mai 2011) mit „Sila Sahin“ aus „GZSZ“
Witzig ist, was die Presse dazu schreibt, z.B der Focus: „Man darf gespannt sein auf die nächste Islam-Konferenz. Denn Nacktsein ist jetzt als Beitrag zur Integration anerkannt. „GZSZ“-Darstellerin Sila Sahin macht’s vor – und lässt für den Playboy weit mehr als den Schleier fallen.“ (Zitat aus Focus-Artikel vom 13. April 2011)
Da wird es bei der nächsten „Islam-Konferenz“ wohl etwas flotter zugehen müssen, wenn die Beteiligten da mithalten wollen. Die Konferenz wird ja leider nicht im Fernsehen ausgestrahlt, denn dann könnte man vielleicht erleben, dass ein Innenminister doch ein bißchen zu gut bezahlt wird, um sich ständig ergebnislos mit dem nervigen Thema zu befassen.
Monotheistische Religionen betrachten ja die ganze Welt als Schöpfung eines – nämlich ihres – „Gottes“ und sind aufgrund dieser – ihrer – Defintion der Welt und ihrem damit einhergehenden „Absolutheitsanspruch“ im Grunde nicht zu integrieren. Insofern ist auch und besonders der Islam, der am liebsten alles und alle beherrschen will, nicht integrationsfähig. Deshalb haben wir in unserem demokratischen Staat eine gesetzliche Grundlage, die alle in ihm lebenden freien und selbständigen Menschen vor den Religionen schützt, indem er sie und ihre jeweilige „Ideologie“ in der Öffentlichkeit begrenzt.
Wer sich von einem religiösen oder kulturellen Zwang zu befreien gedenkt, greift dabei durchaus schon mal zu einem drastischen Mittel und Sila Sahin scheint – neben anderen Gründen, wer weiss – eine derartige Motivation zu haben:
„Für mich sind diese Fotos eine Befreiung von den kulturellen Zwängen meiner Kindheit. Zu lange wollte ich es immer allen recht machen. Ich will mit diesen Fotos jungen Türkinnen zeigen, dass es okay ist, wenn man so lebt, wie man ist. Dass es nicht billig ist, wenn man Haut zeigt. Dass man seine Ziele verfolgt, anstatt sich unterzuordnen.“
Zitat: „Sila Sahin“ in einem „Interview mit Bild“ (13.04.2011)
Am gestrigen Montagabend habe ich in das RTL-Magazin „Extra“ reingezappt, als gerade ein Beitrag lief, indem es um dieses Thema ging. Darin kam eine 17-Jährige – Mutter Deutsche, Vater Türke – zu Wort, die nicht so richtig einverstanden damit war, dass ihr Vater von ihr verlangte, sie solle ein Kopftuch tragen. Tja, man kann und muss nicht (!) einfach alles tun, bloss weil es die Eltern erwarten. Vor allem, wenn es sich um eine derart seltsame Fixierung auf eine oft völlig unpraktische Kleidervorschrift handelt und erst recht nicht, wenn man sich als selbständiger Mensch damit überhaupt nicht identifizieren kann.
„Öznur Asrav“:
Miss Reutlingen Dez. 2006
Playmate April 2008
Auch Öznur Asrav, die bereits im April 2008 in der bekannten „Naturzeitschrift“ als Playmate abgelichtet war, erzählte von einigen interessanten Einträgen in das Gästebuch ihrer Homepage, die sie allerdings nicht gelöscht hat. Einfach, damit jeder nachlesen kann, wie sie daraufhin wegen ihrer „nackten Tatsachen“ bezeichnet wurde.
Einer der Besucher hatte die grandiose Idee, ein „SCH“ vor eine „LAMPE“ zu setzen. Na, das ist doch mal was Anderes (Gähn …) und immerhin ist wenigstens die Lampe etwas, was hell leuchtet. Eine „gewisse Strahlkraft“ konnte er der so Beschimpften nicht absprechen, da er sie trotzdem „fxxxxn“ – das richtige Wort wurde von Öznur unmißverständlich ausgesprochen – würde, was ein Übriges über den Besucher sagt. Geschadet hat ihr das Fotoshooting nicht, wieso auch.
Wer sich und seinen Körper als „nackte Tatsache“ zum Besten geben will und sich dadurch nebenbei „Von kulturellen Zwängen befreit“, tut dies eher freiwillig und hat wahrscheinlich persönliche Gründe dafür. Ausgezogen haben sich ja schon viele mehr oder weniger prominente Menschen beider Geschlechter, also was soll’s. Man(n) und Frau kann dazu viel meinen, „Integration durch Silikon“ wird sich deshalb aber kaum weit verbreiten und auch selbsternannte Irgendwashüter können reden, soviel und was sie wollen. Wer sich frei und nackt oder „ästhetisch“ fotografieren lassen will, kann und wird das einfach machen.
Wieso auch nicht, Spass muss sein – Jedem und Jeder das Seine … äh, das Ihre!
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